Donnerstag, 16. Januar 2014

Der Jurasteig - Tag 2

Hohenburg - Dietfurt an der Altmühl; 80,1km, 1665Hm

Am zweiten Tag gings nach einem kräftigen Frühstück zeitig los. Das Wetter war gut, der Himmel klar und blau: Was will man mehr!?
Gleich zu Anfang führte uns der Weg auf den Hügel gegenüber der Ortschaft Hohenburg und weiter Richtung nord-westen. An einer entlegenen Landstraße waren an einem Rastplatz einige Leute mit ihren Pkw zum Übernachten stehen geblieben. Als wir einen Bach überquerten sahen wir eine junge Frau am Wegrand stehen, die sich gerade waschen wollte. Sergej ist gleich auf die Frau zugefahren und hat "Hallo, Hallo, .. " geschrieen. Hastig zog sich die Frau etwas über und wir sind grinsend vorbei gedüst. Tja, offensichtlich hat so früh noch niemand mit uns auf dem Trail gerechnet.
Anfahrt zum Habsberg, dem höchsten Punkt der Tour
Die Fahrt ging ganz entspannt weiter, jedoch kurz vor dem schönen Habsberg, gegen halb elf am höchsten Punkt der Tour, hatten wir den ersten schwerwiegenden Defekt. Zum Glück waren wir nicht mitten im Wald, so dass wir die verbleibende Strecke bis zum beliebten Ausflugsziel locker erreichen konnten. Trotzdem waren wir etwas geschockt, wie schnell die Reise für einen von uns ein Ende haben kann. Das Problem: Ein Pedal an Davids altgedientem Bike ist abgefallen und es wurde sichtbar, dass bereits das ganze Gewinde abgeschliffen war. Keine Chance das Pedal wieder fest zu bekommen!
Wegen dem guten Wetter, und wegen der Tatsache dass wir schnell eine Möglichkeit gefunden haben ein Taxi zu organisieren, war die Stimmung trotzdem gut. Zudem gab es Kaffee und Kuchen! Irgendwie muss man sich ja die Wartezeit versüßen. Etwas überraschend hat Franz die Gelegenheit genutzt um die Tour abzubrechen. Er war sowieso ständig in Gedanken Zuhause und war ganz froh, dass er jetzt eine gute Möglichkeit hatte das Ganze abzukürzen.
Als dann das Taxi kam, brachte Alex den etwas bösen Spruch: "Schau wie sie abgeholt werden. Wie die Behinderten!" Nicht nur wir haben gelacht, auch die anderen Gäste auf der Aussichtsterrasse fandens lustig.
Zu dritt haben wir schließlich die Tour fortgesetzt.

Herrliche Landschaften, von links kündigt sich Regen an
Nach dem Habsberg ging der Jurasteig tendenziell den Rest des Tages bergab. Was man wirklich spüren konnte! Zudem waren die Wege nun nicht mehr verschlungene Singletrails sondern überwiegend Feld- und Waldwege. Somit war die Sorge, das Etappenziel nicht erreichen zu können unbegründet.
Allgemein ist auffällig, dass der Jurasteig drei verschiedene Charakter aufweist. Von Kelheim bis zum Habsberg ist er geprägt durch schmale Pfade entlang der Hänge der Flüsse. Jede Straße oder breiterer Feldweg wird tunlichst vermieden. Das ist interessant zu fahren, jedoch anstrengend und zeitraubend.
Nach dem Habsberg beginnt der Steig einfacher zu werden und führt nicht mehr entlang eines Flusses, wodurch die Reisegeschwindigkeit steigt. Endlich mal Gas geben! Das macht Laune. Und trotzdem ist der Weg immer durch schöne Landschaften geführt.
Ab Dietfurt, dem heutigen Etappenziel, führt der Jurasteig dann zusammen mit dem Panoramaweg-Altmühltal nach Kelheim. Und da wird kein Anstieg ausgelassen! Der Weg führt links und rechts auf die Hügel und oft kommt man nur wenige hundert Meter weiter wieder auf die Straße im Tal zurück. Für Biker kann das ziemlich frustrierend sein, aber dazu mehr bei Tag 3!

dirty Alex
Nachdem wir gut Strecke nach dem Habsberg gemacht hatten, hat sich am Nachmittag Regen angekündigt. Dieser schöne Tag würde vermutlich mit einem Gewitter enden! Obwohl wir uns dieses Zeitdrucks bewusst waren, haben wir uns entschieden eine späte Mittagspause einzulegen. Wir haben Schnitzel bestellt. Eine wirklich schlechte Entscheidung, wenn man noch weiter fahren muss. Aber zum Glück hat es bis Kilometer 65 gedauert, bis es richtig zu regnen begonnen hat. Erst dachten wir, wir könnten den Regen abwarten. Aber als wir in einer kurzen Regenpause los sind, hats erst so richtig angefangen. Die letzten 15km wurden dann in strömendem Regen zurück gelegt. Ich glaube ich brauche nicht zu sagen, dass wir mit Warp 5 unterwegs waren!
Der Weg führte zum Glück ohne Anstiege durch ein abgelegenes Tal, in dem es nicht einmal eine Straße gibt. Erstaunlich, dass man so etwas überhaupt noch findet! Ziemlich verschlammt sind wir dann in Dietfurt angekommen.

David zeit auf das fehlende Pedal
Kaffee und Kuchen zum Abschied auf dem Habsberg

Taxi zum Bahnhof in Neumarkt





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